Stadtposaunenchor Basel
Aktuelles
An dieser Stelle berichten wir über vergangene und geplante Ereignisse.
Genauere Berichte über alle unserer Anlässe erscheinen vierteljährlich in «Mitteilungsblättern», die wir Ihnen auf Wunsch gerne online schicken. Schicken Sie uns eine Email-Nachricht.
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Arthur
Eglin
ESC
Vesper-blasen
Fast 40 Jahre lang leitete Arthur Eglin den Stadtposaunenchor Basel. Er war massgeblich beteiligt au der Umwandlung des Stadtposaunenchors von einem herkömmlichen protestantischen Musikverein in das, was er heute ist. Dessen Arbeitsweise, Selbstverständnis und vor allem die Musik hat er geprägt, wie kein Zweiter. Am 2. April 2025 verstarb Arthur Eglin im Alter von 93 Jahren.
Mit einer Gedenkfeier in der Theodorskirche Basel, wird der Stadtposaunenchor und der von ihm gegründete Ökumenische Singkreis am 26. Mai 2025, um
15 Uhr von ihm Abschied nehmen und versuchen, der grossen Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen – wie wäre es anders denkbar – mit Singen und Blasen.
Ein kurzer Nachruf findet sich hier.
Bild: Arthur Eglin beim unbeschwerten Musizieren, zusammen mit seinem Freund
und musikalischen Weggefährten Hans-Jakob Nidecker, etwa 1965, wahrscheinlich
in der Nähe von St. Moritz
Vesperblasen am Nachmittag vor dem grossen Finale und ganz im Zeichen des European Song Contest 2025 in Basel – Geht das? Nachdem die Organisatoren signalisiert hatten, dass Beiträge der Kultur- und vor allem Musikschaffenden höchst willkommen seien, setzte unser musikalischer Leiter die Idee um ein Vesperblasen-Programm mit eigens, im Stile des 17. und 18. Jahrhunderts komponierten Sätzen von ehemaligen ESC-Songs zu gestalten. Der Aufwand war gross aber er lohnte sich.
Am 17. Mai 2025 erfreute sich ein erstaunlich zahlreich erschienenes Publikum an «Poupée de cire», «Ne partez pas sans moi» und weiteren Liedern. Natürlich durfte auch Marc Antoine Charpentiers «Te Deum», die Eurovisions-Hymne nicht fehlen, aufwändig arrangiert für Zinken, Posaunen, Trompeten, hohe Clarin-Trompeten und eine Fanfaren-Gruppe mit Naturtrompeten.
Nun singet
und seid
froh
Zwischen Heiligabend und dem Turmbasen zum Jahreswechsel, unseren beiden wichtigsten Anlässen, waren Posaunenbläserinnen und -bläser eingeladen an einem Projekt des Forums für Frühe Musik/ReRenaissance mitzuwirken.
Unter dem Titel «Nun singet und seid froh» fand im Historischen Museum in der Barfüsserkirche ein besonderes Weihnachtskonzert statt. Zusammen mit professionellen Vokalsolist:innen und und Bläser:innen wurden deutsche Weihnachtslieder der Renaissance aufgeführt, vier- bis achtstimmige Sätze von Michael Praetorius (1571-1621), Leonhart Schröter (1532-1600) Bartholomaeus Gesius (1560-1613) und anderen. Das Spezielle an diesem Konzert war nicht nur die wunderbare Musik sondern vor allen die Rolle des Publikums. Dieses war nämlich eingeladen, einzelne Strophen der Lieder mitzusingen. Eine kurze Vorprobe hatte gereicht, dass der
mehrstimmige Gesang zusammen mit den Instrumenten zum unvergleichlichen Erlebnis wurde.
Ins Musik-museum
Nach längerer Planung ist es am Sonntag, 17. November 2024 endlich soweit. Eine Trompete, eine Alt-, eine Tenor- und eine Bassposaune der Firma Helmut Finke in Herford (Deutschland) wird, als Geschenk des Stadtposaunenchors Basel, in die Sammlung des Historischen Museums, genauer des Musikmuseums Basel integriert. In den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts hatte sich der Stadtposaunenchor systematisch mit solchen eng mensurierten Instrumenten ausgerüstet. Sie wurden intensiv und gerne gespielt, bis sie nach und nach von Instrumenten anderer Fabrikate abgelöst wurden.
Vom Georgsturm des Münsters spielt eine Gruppe Psalmsätze in Richtung Leonhardskirchplatz, wo sich Publikum und eine grössere Bläsergruppe versammelt hat. Mach dem kleinen Platzkonzert geht es im Auditorium des Museums weiter. Es werden kurze Referate gehalten und die vier Instrumente verabschieden sich mit Bläserstücken und zum Schluss erklingen sie, wohl zum letzten Mal, mit dem Choral «Verleih uns Frieden gnädiglich» im Satz des «Wahlbaslers» Samuel Mareschall (1554-1640). Alle sind froh, das Publikum, das Musikmuseum, der Stadtposaunenchor, der für die nicht mehr gebrauchten Instrumente einen würdigen Platz gefunden hat, wie auch die vier Bläser:innen, welche nun wieder auf ihren eigenen Instrumenten spielen dürfen.
Totentanz
Zu Frank Martins fünfzigstem Todesjahr wäre «Ein Totentanz zu Basel» als grosses Open-Air Spektakel wieder auf den Münsterplatz aufgeführt worden – eine Riesenaufführung mit Schauspieler:innen, Orchester, Knabenchor und einem Ballettensemble, vom 24. bis zum 29 Juni 2024. Eine Gruppe des Stadtposaunenchors hätte jeweils eine Viertelstunde lang zur Einstimmung des eintreffenden Publikums vom Georgsturm geblasen, vom uralten «Dies iræ» über «Genfer Psalmen» bis zu Monterverdis Posaunenklängen aus der Unterwelt. So war es geplant aber einen Monat vor der Première wurde das Ganze abgeblasen. Die Bläserinnen und Bläser, welche ja ohnehin ohne Honorar gespielt hätten, liessen es sich aber nicht nehmen, wenigstens einmal ihr Programm von der Kaisegalerie zu blasen und zu singen. Die Kulisse war passend: plötzlich auftauchende schwarze Wolken, Blitz und Donner und ein Regen, der innert Sekunden die schön produzierten Notenhefte in noch knapp lesbares, nasses Altpapier verwandelte.
nochmals
Biber
Am 17. März 2024 wurde in der Theodorskirche Basel das Requiem in F-Moll von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) aufgeführt. Ein knappes Jahr zuvor hatte eine Gruppe des Stadtposaunenchors zusammen mit der Evangelischen Kantorei Grenzach das Werk unter der Leitung von Henry von Engen (Grenzach) und Phillip Boyle (Basel) erarbeitet. Nach dem grossen Erfolg des Konzerts, am 2. Juli 2023 in der kleinen Kirche von Grenzach, beschloss man, es zu wiederholen, diesmal in der grossen Theodorskirche. Zugezogen hatte man für beide Konzerte die gleichen Vokalist:innen, den gleichen Organisten, zwei Violinistinnen und eine Violonistin. Drei Trompeter und fünf Posaunist:innen spielten meist mit dem Chor zusammen, einige von ihnen auch solistisch. Eine Herausforderung war die Grösse des Kirchenraums. Die Orgel spielte auf der Empore, während Chor und Orchester vorne in der Kirche aufgestellt waren. Phillip Boyle dirigierte; Henry van Engen amtete als «zweiter Dirigent» auf der Empore. So entstand ein guter Zusammenklang in der prachtvollen Akustik der Kirche.